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Hochbeetbau

Vorteile eines Hochbeets und Aufbau

Der Rücken schmerzt zunehmend und kaum einer von uns wird im Laufe der Jahre jünger. Und dennoch möchten wir gerne unser eigenes Gemüse im Garten anbauen. Frei von Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln und Verunreinigungen. Einfach auf natürliche Art und Weise im eigenen Garten gewachsen. So kann man auch seinen Kindern und/oder Enkeln zeigen kann, dass eine Karotte nicht in den Plastikschalen in den Supermarktregalen wächst. Damit man sich diesen Traum von eigenem Gemüse auch ermöglichen kann, wenn der Rücken mal zwickt, lohnt es sich Hochbeete im Garten anzulegen. Hochbeete erleichtern das Säen, Jäten und Ernten. Zudem kommt, dass beim Aufbau des Hochbeets fast alles verwendet werden kann, was der Garten hergibt: Sei es Strauchschnitt, Laub oder auch Mist von Groß-und Kleintieren (aber dazu später mehr). Ein weiterer Vorteil eines Hochbeets ist, dass Schnecken nur erschwert an unsere geliebten Salatsetzlinge herankommen können. Außerdem kann man auch an Orten mit weniger fruchtbaren Böden mit Hilfe eines Hochbeets seinen eigenen Gemüseanbau betreiben.

 

Hochbeete können in verschiedenen Arten errichtet werden. Man nehme 4 Holzpaletten - nagle diese zusammen – und fertig ist das Hochbeet. Das Internet bietet dazu unzählige „Do it yourself“ Anleitungen. Optisch etwas schönere Hochbeete kann man im Gartenfachmarkt kaufen. Aus Holz oder Plastik und in verschiedenen Größen erhältlich. Etwas stabilere Hochbeete besitzen noch Metallverstärkungen. In unserem Sachbericht dient ein Edelstahlhochbeet zur Veranschaulichung. Maße ist hier 3x1m aus 3 Teilelementen zusammengeschraubt. Zur passenden Höhe eines Hochbeets muss auf die Körpergröße Rücksicht genommen werden. Für die meisten durchschnittlich großen Menschen (160-180cm) liegt die optimale Höhe des Beets bei 85cm. Für größere Menschen (190- 200cm) empfiehlt es sich das Hochbeet etwa 100cm hoch zu bauen. Wenn ausschließlich Tomaten angebaut werden sollen reicht bereits eine Höhe von 40-50cm, da die Tomatenpflanzen selbst ca. 150cm hoch werden und das Ernten sonst erschwert werden würde.


Zuerst muss man sich einen geeigneten Platz im Garten für das künftige Hochbeet aussuchen. Es sollte leicht zugänglich sein - im Idealfall einmal komplett umgangen werden können auf befestigten Wegen oder auf Trittbrettern. Wichtig ist, dass man das Hochbeet ins Wasser setzt und nicht an ggf. Schräglagen anpasst. Das hat den Vorteil, dass auch später das Wasser gleichmäßig im Hochbeet verteilt ist und nicht sofort zu einer Seite wegfließen kann. Ein fester und sicherer Stand ist also das Erste. Wer befürchtet, dass Mäuse oder andere Nagetiere über den Untergrund in das Hochbeet gelangen könnte, der legt einfach ein engmaschiges Drahtgeflecht unter die komplette Fläche des Hochbeets. In unserem Beispiel hier hat das Drahtnetzt eine Maschenweite von 1cm. (Das kann ein ehemaliger Bissschutz oder auch Kleintiergehege sein). Im nächsten Schritt wird eine Noppenfolie, Hochbeetfolie oder auch Teichfolie in das komplette Hochbett eingelegt. Dies ist vor allem bei Hochbeeten aus Holz sehr wichtig. Die Folie soll verhindern, dass das Wasser direkten Kontakt zum Holz hat und das Holz anfangen würde zu faulen. Außerdem verhindert die Folie, dass Unkraut allzu leicht aufkeimen kann. Wichtig ist, dass die Folie, auch wenn sie an manchen Stellen überlappt, nicht verschweißt oder verklebt wird, da sich sonst das Wasser ansammelt und man eventuell eine Sumpflandschaftaufbaut anstatt einem Hochbeet. Wer sich dabei nicht ganz sicher ist, lässt einfach die Folienschicht auf dem Boden des Hochbeetes weg und verkleidet nur die Wände mit der Folie – so entsteht definitiv kein Sumpf.

 

Aufbauschichten eines Hochbeets

Im heutigen Teil setzen wir unseren Sachbericht über den Bau eines Hochbeets fort und gehen auf den schichtmäßigen Aufbau näher ein.

Ein Hochbeet sollte bestenfalls im Herbst oder im zeitigen Frühjahr befüllt werden. So hat das eingefüllte Material genug Zeit sich über den Winter etwas zu setzen. Wird das Hochbeet direkt vor dem Pflanzen des Gemüses befüllt, stürzen die Gemüsepflanzen regelrecht ab, wenn das Hochbeet sich dann noch etwas setzt. Kartoffeln oder anderes Wurzelgemüse können Sie dann zwar trotzdem anbauen, aber andere Gemüsepflanzen mögen es überhaupt nicht, wenn ihnen im wahrsten Sinne des Wortes der Boden unter den Wurzeln weggezogen wird.

Das Befüllen im Herbst hat noch einen weiteren Vorteil. Da im Herbst die Hauptschneidezeit von Sträuchern und Bäumen ist, kann man das geschnittene Reisig direkt in sein Hochbeet werfen und somit bereits die 1. Schicht einbauen. Ein Gang weniger zum Kompostplatz

Insgesamt befüllt man ein Hochbeet mit vier Schichten. Sie alle sind zwischen 5 und 30cm hoch – abhängig davon, wie viel vom jeweiligen Material verfügbar ist. Vom Prinzip her werden die eingefüllten Materialen von unten nach oben immer feiner in ihrer Struktur.

 

Als 1. Schicht empfehlen wir ca. 30 cm hoch Äste, Zweige oder Holzhäcksel einzubauen. Diese Schicht ist die Drainage des Hochbeets und lässt überschüssiges Wasser in den Boden entweichen. So haben Sie keine Staunässe in ihrem Hochbeet und durch die Luft, die durch die Äste ins Beet gelangt, verhindert man Schimmelbildung. Zudem erlauben es die großen Poren des groben Materials vielen Kleinstlebewesen in das Hochbeet zu gelangen und dort die Zersetzung des Materials voranzureiben. Je mehr Bodenlebewesen ein Boden aufweist, desto besser ist er für die Pflanzen. Die Kleinstlebewesen lockern durch ihre Fraß – und Wühlarbeit den Boden auf und ihre Ausscheidungen dienen als Dung. Als 2. Schicht können Sie umgedrehte Rasensoden einbauen oder auch Stroh, Laub oder feinere Holzhäcksel. Diese Schicht sollte 5-10cm hoch sein. Als 3. Schicht füllt man halbreifen Kompost ein. Dort kann zusätzlich noch Pferdemist oder auch Rinderdung untergemischt werden.

 

Auch die Einstreu von Kaninchen oder anderen Kleintieren eignet sich sehr gut für die Befüllung des Hochbeets. Bei Pferdemist oder auch

Rinderdung empfiehlt es sich, den Mist rechtzeitig zu sammeln und noch etwas ablagern zu lassen.

 

Frischer Mist ist sehr scharf und kann den Pflanzen eher schaden als nützen, wenn zu viel davon eingebaut wird. Diese Schicht sollte ca. 25cm hoch sein. Als letzte und 4. Schicht kommt hochwertige Gartenerde in das Hochbeet. Im oberen Bereich kann man auch noch einmal etwas Kompost einarbeiten. Diese Schicht sollte 25cm hoch eingebaut werden. Die oberste Schicht drücken Sie nun behutsam etwas an. Erst wenn das Hochbeet komplett gefüllt ist, kann das gewünschte Gemüse gepflanzt werden.

 

Oft gestellte Fragen zum Thema Hochbeet

Welche Vorteile hat ein Hochbeet?

Hochbeete lassen eine schonende Körperhaltung zu. Sie können je nach Höhe im Stehen oder auch im Sitzen bearbeitet werden. Außerdem ist im Hochbeet eine frühere und bessere Ernte möglich. Da liegt daran, dass sich durch die Verrottungswärme das Innere des Hochbeets schneller erwärmt und die Pflanzen besser gedeihen. Hochbeete können dadurch auch als Frühbeete eingesetzt werden. Bei kühleren Temperaturen reicht es ein einfaches Vlies über die kleinen Pflanzen zu legen. Hochbeete benötigen nicht viel Platz. Sie können auch im Hinterhof oder auf Terrassen errichtet werden. Gärtnern auf kleinstem Raum – auch in Ballungszentren möglich mithilfe des Hochbeets.

Welche Nachteile hat ein Hochbeet?

Da sich das Hochbeet stärker erwärmt als ein ebenerdiges Beet, bedeutet das im Umkehrschluss natürlich auch, dass das Wasser schneller verdunstet. Für uns Hochbeetbesitzer heißt das einfach, dass man in Trockenphasen mehr gießen muss, als in ebenerdigen Gemüsebeeten.

Warum befüllt man ein Hochbeet schichtweise?

Die unterschiedlichen organischen Materialien mit ihren verschieden großen Strukturen starten einen Prozess der Humusbildung im Inneren des Hochbeets. Dieser langwierige Prozess versorgt das Hochbeet über mehrere Jahre von innen heraus mit Nährstoffen, die ihre Gemüsepflanzen benötigen. Bei dem Verrottungsprozess der Materialien wird Wärme freigesetzt, die als eine Art natürliche Heizung in ihrem Hochbeet wirkt. Dieser Verrottungswärme ist es zu verdanken, dass man im Hochbeet auch relativ früh aussäen kann und auch erheblich höhere Erträge erzielt als in einem normalen Gemüsebeet.

Muss ich ein Hochbeet immer wieder auffüllen?

Durch die Verrottung der Materialien setzt sich im Laufe der Zeit der Füllstand des Hochbeetes immer wieder ab. Im Frühjahr muss man deswegen unbedingt immer wieder Gartenerde und Kompost nachfüllen. Nach 5-7 Jahren sind alle Materialien soweit verrottet und abgebaut. In Ihrem Hochbeet ist nun ein sehr hochwertiger Humus entstanden, den Sie im Garten ausbringen können und dadurch Ihre Böden verbessern können. Erst jetzt muss das Hochbeet wieder komplett neu befüllt und die Schichten erneut eingebracht werden.

Was kann ich in einem Hochbeet anpflanzen?

Grundsätzlich kann in einem Hochbeet alles angepflanzt werden, worauf Sie Lust haben. Gemüse, Kräuter oder auch Blumen. Es ist im Hochbeet aber sinnvoll passende Gemüsearten zusammen zu pflanzen. Salat und Radieschen harmonieren zum Beispiel sehr gut miteinander. Gemüse, das sehr hoch wird, wie z.B. Tomaten, sind weniger ideal für das Hochbeet. Die hohen Tomatenpflanzen nehmen dem kleineren Gemüse Licht und Wasser weg und die kleinen Gemüsepflanzen würden verkümmern.

Was mache ich mit meinem Hochbeet im Winter?

Das Hochbeet müssen Sie für den Winter nicht extra umrüsten. Ganz im Gegenteil. Auch wenn im Winter die Natur in der Vegetationsruhe ist – in Ihrem Hochbeet können Sie gut Wintergemüse wie z.B. Grünkohl anbauen. Je nach Witterung ist es empfehlenswert, Wintergemüse mit einem leichten Vlies abzudecken.

Hochbeet auf dem Balkon – sinnvoll und erlaubt?

Prinzipiell würde ein Hochbeet natürlich auch auf einem Balkon funktionieren – Aber… man sollte bedenken, dass ein Hochbeet ganz schön schwer sein kann. Ein „normales“ Hochbeet mit der Maße 100 x 200cm und 84cm Höhe hat ein Fassungsvermögen von fast 1700 Litern. Mit Regenwasser und Pflanzen darin kann das Hochbeet also fast ein Gewicht von 1 Tonne bekommen! Bevor man sich also ein Hochbeet auf den Balkon stellt sollte man unbedingt die Traglast des Balkons hinterfragen – sonst freut sich ihr unterer Nachbar wenn das Hochbeet eines Tages eine Etage tiefer steht…

 

Hochbeet
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